Psychologie und Charismatische Bewegung

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Lösung von Psychologie und charismatischer Bewegung

Wie Psychologie, innere Heilung und charismatischer Glaube mich vom Frieden in Christus wegbrachte

Vor 15 Jahren durfte ich Jesus Christus als Erlöser für mein Leben annehmen. Damals war ich in tiefer seelischer Verzweiflung über meine Lebenssituation, wollte sogar nicht mehr leben. Durch die Bemerkung einer Freundin, die mich darauf hinwies, dass Jesus Christus all meine Not am Kreuz für mich getragen hat, wendete ich den Blick weg von mir selber hin zu Gottes Sohn. Ich erkannte dann, dass Er stellvertretend für meine Sünden gestorben ist, damit ich frei davon bin und nun versöhnt mit dem allmächtigen, heiligen Gott leben kann, auch in Ewigkeit. Einige Zeit lebte ich nach jener Bekehrung befreit und dankbar über das neue und ewige Leben, besuchte auch eine Gemeinde.

So weit, so gut? Leider nein. Denn leider hatte ich bald meine „erste Liebe verlassen“ (Offb 2,4), d.h. ich wendete den Blick wieder weg von Jesus Christus. Infolgedessen gab ich meinem alten Menschen Raum (statt ihn abzulegen aus Liebe zum Herrn, z.B. 1. Pe 2,1-3), mit schlimmen Folgen: Wie vorher hatte ich immer wieder starken Zorn in mir, wenn etwas nicht nach meinem Kopf/meinen Bedürfnissen ging. Die mir nahestehenden Menschen versuchte ich dazu zu bringen, sich nach meinen Wünschen zu verhalten - nicht ganz offensichtlich, sondern verdeckt (auch teilweise mir selber, auch weil ich durch diese Sünden geistlich blinder wurde). Z.B. kultivierte ich meine psychischen Nöte, um die Zuwendung meiner Nächsten zu erzwingen. Dieses Vorgehen wurde meiner Ansicht nach auch gefördert durch die Art des Glaubens in meinem damaligen Lebensumfeld (Christen aus der charismatischen Bewegung). Damit möchte ich mein Verhalten nicht entschuldigen – ich sehe die Ursache in meiner eigenen Bosheit!

Statt Jesus und sein Wort: Psychologie und innere Heilung

In der charismatischen Bewegung, in die ich hineingeraten war, ging es viel um Gefühle, Psychologie und innere Heilung (s.u.); so konzentrierte ich mich in meiner erneuten (selbst verschuldeteten) Not auf das Verständnis meiner Gefühle und ihrer Herkunft, Vermeidung von seelischen Schmerzen o.ä. Statt dass es mir um die Ehre des HERRN Jesus ging, also um Kennenlernen des und Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes, fokussierte ich mich wieder auf mich. Dies förderte natürlich mein Ego, meinen alten Menschen - mit der logischen Folge, dass ich mich immer mehr in Egoismus und „verrücktes Handeln“ verstrickte. Meine psychische Krankheit lebte wieder auf bzw. verschlimmerte sich bis zum inneren und manchmal auch tatsächlichem Spielen mit dem Selbstmord.

Heute hat mein alter Mensch, wie ich es sehe – dem Herrn sei die Ehre dafür! - weniger Raum, denn ich weiß aus Seinem Wort, dass die Machenschaften des alten Menschen Sünde sind und der HERR ein heiliger Gott ist, der Sünde nicht duldet.

Wie kam es zu dieser Veränderung?

Durch Gottes Gnade! Von meiner Seite aus half/hilft dazu: Viel das Wort Gottes lesen, denn es belehrt und überführt mich, und zeigt mir, wo Umkehr und Demütigung vor dem Herrn nötig ist

2. Tim 3,16:
Alle Schrift [Das Wort Gottes] ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit

Hebr 4,12:
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Durch dieses Wasserbad im Wort soll ich ja geheiligt werden für meinen Herrn Jesus Christus (Eph 5,26). Neben dem Lesen von Gottes Wort braucht es dann Gehorsam. Den Herrn liebe ich, wenn ich Seine Gebote halte (z.B. Joh 14,21). Wenn ich dann doch nicht tue, was ich aus Seinem Wort erkannt hatte, ist Bekennen dieser Sünde und Umkehren davon wichtig (und meine häufige Übung :-(). Wie stärkend sind mir dabei die Worte aus dem 1. Johannesbrief, besonders 1,9, geworden! Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Daraus folgt, dass ich ohne häufiges Gebet und damit Vertrauen auf des Herrn Hilfe, auf Seine Bewahrung und Errettung aus der Herrschaft der Finsternis (Kol 1,13) nicht mehr auskomme.

Diese Herzenshaltung und Handlungen stehen im Gegensatz zu dem, wie ich in den ersten Jahren meines Glaubenslebens (in der charismatischen Bewegung) lebte: Ich ließ den alten Menschen viel öfter und jeweils längere Zeitabschnitte meine Gedanken und mein Verhalten beherrschen, weil mir dabei nicht so sehr bewusst war, dass ich sündigte, auch nicht, dass Gott mich nach meinen Werken beurteilen wird (1. Pe 1,17).

Was meine mangelnde Gottesliebe/-furcht und in der Folge, meine fehlende Abkehr von Sünde förderte, war zum einen wenig dementsprechende Lehre. In den Gemeinden, und in einer psychologisch- therapeutisch ausgerichteten Seelsorge, die ich besuchte, erinnere ich mich vor allem an eine Betonung von Gottes Liebe und Gnade. Themen wie Seine Heiligkeit, Sein Zorn, Sein Gericht und die Notwendigkeit eines Heiligungslebens/Absonderung für die, die Ihm gefallen wollen, habe ich wenig in Erinnerung.

Psychologisch-menschliche Beschäftigung mit mir selbst

Besonders durch das Gesprochene in jenen Seelsorgestunden beschäftigte ich mich im Nachgang sehr viel mit mir selber. Für mich ging es dabei im Wesentlichen um das Bearbeiten meiner Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen aus meiner Vergangenheit und auch Gegenwart. Diese Betonung, dieser Blick auf mich, förderte meinen alten Menschen, mein Ego.

Meine Rettung: der Blick auf den Herrn Jesus

Heute komme ich oft erst heraus aus dem Strudel meiner Empfindungen und Gedanken, wenn ich nach Hebr 12,2 auf Jesus Christus hinschaue. Das bedeutet, dass ich aufhöre, um mich und meines zu kreisen. Jesus Christus bekommt mehr Raum, wenn ich (an Wichtigkeit in meinen Augen) abnehme nach Joh 3,30. Auch Verse wie Mt 16,24-26 helfen mir da, von jenem Ego-Trip wegzukommen.

Dabei rede ich nicht gegen ein gewisses Verständnis von dem, was im Innenleben abgeht (z.B. Motivationen von Handlungen erkennen), sondern gegen ein wiederholtes Reden über innere Dinge, ohne wirklichen Willen, mich zu verleugnen und Jesus Christus nachzufolgen.

Psychologie und Gefühlsorientierung statt Verantwortung

Dazu taten die Grundsätze der Psychologie ihr übriges: Meine Schuld im Denken und Handeln bezeichnete ich kaum als solche, sondern wählte die für den alten Menschen angenehmere Variante „Reaktion auf Verletzung“. Ich sah mich als Opfer meiner Vergangenheit, der emotional schlechten Rahmenbedingungen, in denen ich aufgewachsen bin. So war mein aktuelles sündiges Verhalten verständlich und eine Übernahme von Verantwortung dafür schwer möglich. Deshalb sah ich vom Herrn aus keine unbedingte Notwendigkeit zur Umkehr. Das Verharren in meinem Verhalten war bequemer für mich. In der Folge (Konsequenz von Bleiben in Sünde) ging es mit meinem Leben immer weiter bergab, ich verstrickte mich immer mehr in Lüge und Verhalten, das den HERRN nicht ehrte, anderen und mir schadete. Meine geistliche Verwirrung und Blindheit nahmen zu, auch der physische, seelische und äußerliche (sichtbar im Studium und Auftreten in Gesellschaft) Bankrott, ganz anders als es in 1. Pe 2,11+12 für Gläubige geboten ist:

Geliebte, ich ermahne euch als Gäste und Fremdlinge: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten; und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung.

Charismatische Lehre: ein anderer Geist, ein anderer Jesus

Zu dem genannten Mangel an gesunder Lehre kam also das Aufnehmen von falscher Lehre, wie benannt Psychologie in der Seelsorge. Weiterhin waren das auch charismatische Lehren und Praktiken (z.B. Sprachenrede, Zungengebet etc., die meiner heutigen Einschätzung nach nicht nur zu falschen Betonungen in meinem Glaubensleben verführten, sondern auch dazu beitrugen, dass ich einen anderen Geist empfing (so wie in 2. Kor 11,3+4 beschrieben):

Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher [zu euch] kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen.

Lobpreis und innere Eindrücke statt Gottes Wort

Vor allem das Ablegen meines Verstandes und das intensive mich den Sinnes-Wahrnehmungen Überlassen in Lobpreis und hörendem Gebet [dabei werden innere Eindrücke, eigene Gedanken für Gottes Reden gehalten] ermöglichte auch einem anderen Geist außer dem Heiligen Geist, in mir Raum zu nehmen. Z.B. unternahm ich einmal einen halblebigen Suizidversuch nach einem Lobpreis. Oft war ich durch die Musik überwältigt von Eindrücken. Solche Eindrücke spornten mich dann in der folgenden Zeit kaum zu geistlichem Verhalten/einem nüchternen Wandel an, wozu die Gläubigen im Wort Gottes aufgefordert werden. Einfalt gegenüber Christus nach 2. Kor 11,3 verstehe ich nicht als Suchen nach besonderen emotionalen Erlebnissen, sondern gehorsames Handeln nach dem, was ich schon von Jesu Christi Willen erkannt habe. Und dabei Verlassen auf Ihn, auch wenn ich Ihn nicht sehe – also Wandel im Glauben, nicht im Schauen nach 2. Kor 5,7; angespornt durch die freudige Erwartung nach 1. Pe 1,9.

Das Wort Gottes genügt vollkommen für jedes gute Werk

Dabei genügt das Wort Gottes, dort steht alles, was ich zum Glaubensleben brauche (2. Tim 3,17). So bin ich frei davon, nach weiteren Erfahrungen suchen zu müssen. Und auch eher bewahrt davor, Erkenntnisse aus falschen Quellen aufzunehmen. Denn Inspirationen/Erfahrungen neben dem Wort Gottes müssen nicht unbedingt vom Herrn Jesus Christus sein, davor warnt Er auch z.B. in Mk 13,5.22.23; 2. Kor 11,3.4; 2. Thess 2,9.

Heute bemühe ich mich, nüchtern zu sein und zu wachen, wegen der Aufforderungen/Warnungen dazu z.B. in Mk 13,33-37; 1. Thess 5,6.8; 1.Pe 1,13; 1.Pe 4,7. Das bedeutet, mich nicht vom Seelischen bestimmen zu lassen. Das bedeutet auch, dass ich mich gut versorge und rüste mit gesunder, biblischer Lehre. Das Beste ist, wenn Gefühle in mir hochschlagen, immer wieder zurückzukehren zu dem, was geschrieben steht und dies zu tun. Also mit meinem Verstand und Willen entscheiden, auch wenn die Gefühle stürmen. Wie oft versage ich hier... dann schnell die Ermutigung in Hebr 4,15.16; 10,19 annehmen und zum Thron der Gnade hinzutreten und dort demütiges Verlassen auf Jesu Christi Opfer für mich!

Hier ist von meiner Seite her wieder die nüchterne Entscheidung für den Herrn das Zugpferd. Dagegen verstand ich in meiner charismatischen Zeit das, was um mich herum geschah und auch gelehrt wurde, fast als Freifahrschein für Handeln nach Gefühlen, Psychologie, Inspirationen o.ä.

Charismatische Lehre stielt Jesus die Ehre

Auch wenn ich vielleicht ein speziell intensiv-emotionaler „Fall“ bin, meine ich, dass die charismatische Lehre und Praxis hier eine falsche Betonung setzt. Eine Ursache liegt meiner Ansicht nach darin, dass (ähnlich wie in der Seelsorge, die die Psychologie zu Rate zieht) neben Jesus Christus etwas anderes gesetzt wird, was für das Glaubensleben nötig sein soll.

Damit wird aber Ihm, Seiner Allgenügsamkeit (Sein Opfer genügt – ein für alle Mal; gilt für immer; vollendet für immer, welche geheiligt werden, Hebr 10,10.12.14 – wie wunderbar!), Seiner Herrlichkeit; Seiner Macht auch für unsere Errettung und unsere Heiligung, Ehre gestohlen.

„...damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, damit [es geschehe], wie geschrieben steht: `Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!`“ 1.Kor 1,30+31

„...dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der Glückselige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.“ 1.Tim 6,14-16

Darum geht es mir in diesem Schreiben. Ich weiß, dass mein Erkennen beschränkt ist und ich in vielem versage, was ich geschrieben habe. Und dass vermutlich mancher Leser, der von Psychologie, innerer Heilung und/oder Charismatischer Bewegung viel hält, Mühe damit hat.

Wenn aber die Erkenntnisse, wie ich sie beschrieben habe, nun wirklich oder auch nur zum Teil wahr sein sollten, dann kann ich in dieser Sache gegenüber Geschwistern wegen der damit verbundenen Gefahren nicht schweigen. So bitte ich die Leser, das Geschriebene vor dem Herrn zu prüfen im Sinne von 1.Tim, 4,16:
Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, welche auf dich hören.
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