Schrecken, Krieg, Katastrophen und Traumata verarbeiten aber wie?
Die Schrecken des Krieges(Ukraine etc.)
Durch Krieg traumatisiert
Verarbeitung von Katastrophen-Erlebnissen
Geistliche Art der Schockbewältigung
Emotionale Verarbeitung schrecklicher, traumatisierender Ereignisse
Kürzlich erlebte ich einen ziemlich schlimmen Schock.
Wie kam das?
Ich hatte im Internet eine Reportage über die Anfänge des Krieges Russland gegen Ukraine gefunden.
Darin wurden sehr anschaulich und plastisch die Schicksale von Menschen dargestellt,
die, ohne es zu wollen in den Krieg geraten waren.
Sie waren plötzlich mit ständiger Lebensgefahr und traumatisierenden Ereignissen konfrontiert.
Von einem Tag auf den anderen befanden sie sich im Kampf ums nakte Überleben.
Es wurde in dieser Sendung die unfassbare Brutaliät des Krieges deutlich, die Grausamkeit der Menschen.
Das sinnlose Morden, Misshandlungen, Gewaltverbrechen.
Viele Menschen tragen aufgrund des Krieges in der Ukraine schwerste Verletzungen, körperlich aber vorallem auch seelisch davon.
Das Ganze erinnerte mich sehr an Berichte aus dem zweiten Weltkrieg.
Da der Film sehr anschaulich gemacht war und persönliche Schicksale sehr deutlich wurden, empfand ich die schockierenden Kriegserlebnisse selbst mit.
Der Schock, in den mich das versetzte, hielt ein paar Stunden an.
Wir sind dann am selben Abend raus gegangen zum Schwimmen.
Ich habe mit meiner Frau über die Sache geredet und wir haben viel darüber gebetet.
Am Folgetag war ich wieder im Normalzustand, denn wir verdängen ja solche Erlebnisse i.d.R. schnell.
Ich sehe nicht oft Nachrichten und daher hat mich diese Reportage vielleicht besonders stark erschüttert.
Geistlich-emotionale Verarbeitung von Schreckenserfahrungen
Wie kann ich als Mensch und insbesondere auch als Christ solche sehr schweren Eindrücke vernünftig verarbeiten?
Welche guten, gesunden geistlichen Haltungen kann ich angesichts solcher Katastrophen einnehmen?
Die ersten Gedanken und Emotionen
Was ging mir zunächst durch den Kopf, unmittelbar nach der Konfrontation mit den Abgründen des Krieges?
Scham
Zu einen kam Scham in mir auf. Ich schämte mich für jede noch so kleine Klage, wegen irgendwelcher Schwierigkeiten oder Ärgernissen, die ich bisher hatte.
Wenn ich meine Situation in Deutschland hier vergleiche mit dem Existenzkampf und den Horrorerlebnissen eines realen Krieges, dann schäme ich mich für jeden Seufzer, den ich je getan habe.
Angst
Dann steigt da in mir auch die Angst hoch. Was, wenn so etwas bei uns käme?
Auszuschließen ist es ja nirgends auf der Welt, dass plötzlich ein Krieg ausbricht.
Auch unser westliches Europa befindet sich in einem ständigen Wandel. Die Zeiten werden gefühlt unruhiger. Ein moralischer Verfall, ein Werteverfall ist schon jetzt deutlich merkbar. Und so ein Verfall kann eines Tages wieder in katastrophale Zustände münden. Auch wenn es keiner hofft, so ist das nicht auszuschließen.
Hilflosigkeit
Ich fühle auch zunächst Hilflosigkeit. Wir sind hier, selbst wenn wir
durch Jesus gerettete Christen sind, mitgefangen in dieser gefallenen, von Sünde beherrschten Welt. Das Böse frisst um sich und erfasst die Menschenherzen und Gesellschaften, wo es nur kann.
Dies sind so die ersten Gefühle, die mich in der ersten Phase des Schocks der Konfrontation mit Krieg und schweren Verbrechen durchlaufen. Als Christ verfüge ich jedoch über einen festen Halt in dem Fels, dem
Herrn Jesus Christus. Das gibt mir die Möglichkeit, mit etwas Nachdenken zu einer biblischen Art der Schockverarbeitung zu gelangen.
Geistlich-gesunde, biblische Haltungen angesichts von Schreckenserfahrungen
Was ist eine geistliche gute, gesunde Haltung / Reaktion, wenn man sich in einer günstigen Lage befindet
und konfrontiert wird mit schrecklichen Zuständen in anderen Ländern der Erde?
Wie kann ich solch krasse Gegensätze verünftig verarbeiten?
Die Bibel gibt uns dazu viele gute Beispiele.
Angemessene Emotionen angesichts der Katastrophen in der Welt wären
zum Einen:
Traurigkeit
Mitgefühl
Mitleiden
Römer 12,15
Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!
Prediger 7,2
Besser, man geht in das Haus der Trauer als in das Haus des Festgelages; denn dort ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt es zu Herzen.
Eine Portion Niedergeschlagenheit und Trauer ist für Menschen, auch für uns Christen gar nicht schlecht.
Es bringt uns, wenn nötig, auf den Boden der Realität zurück. In Trauer, in Niedergeschlagenheit ist der Weg zum innigen Gebet, d.h. der Weg zum Herrn weniger weit. Die Trauer, die Niedergeschlagenheit treibt uns zum Herrn hin.
Das ist dann für uns wiederum ein Segen, denn beim Herrn, nur in Gott, in
Jesus Christus finden wir letztendlich die erstehnte Ruhe und Sicherheit. Die Nähe des Herrn ist in Zeiten der Betrübnis i.d.R. viel besser erfahrbar.
Das wussten auch die Psalmisten im Alten Testament:
Psalm 77,2
Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören!
Psalm 86,7
Am Tag meiner Not rufe ich dich an, denn du erhörst mich.
Psalm 50,15
und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!
Ein weitere gute Reaktion wäre, dem Impuls zur Hilfeleistung Ausdruck zu geben.
Wenn irgendwo große Not herrscht, dann ist es geistlich gesund, wenn man nicht wegschaut, sondern helfen möchte.
Nun können wir als Einzelpersonen im Angesicht von großen Katastrophen nur sehr wenig tun.
Nur ein verschwindend kleiner Beitrag in unserem kleinen Lebensumfeld ist möglich.
Und nur in der Kraft Gottes ist wirklich gute, geistliche Hilfe möglich.
Wir können also, wenn wir mit Schreckenszuständen konfrontiert werden schauen, was Gott uns an
guten Werken vor die Füße legt. Zumindest können wir jederzeit
beten, was vermutlich der kostbarste aller Dienste ist.
Wir können z.B. den vielen Geflüchteten hier in unserem Land mit Freundlichkeit und Hilfbereitschaft begegnen.
Dankbarkeit für alles, was noch gut und in Orndung ist
Eine weitere geistliche, gesunde Reaktion auf Kriegsschrecken wäre tiefe Dankbarkeit.
Ich wähle mir seit einigen Jahren für jedes Jahr ein übergeordnetes Gebetsziel, ein Gebet das mich durch ein
Jahr im besonderen Maß begleiten und ggf. auch im Charakter verändern soll.
In diesem Jahr ist mein übergeordnetes Gebet die Dankbarkeit. Dass ich darin wachse.
Vielleicht hilft mir der Herr mit solchen Erlebnissen, in der Dankbarkeit gegenüber Gott zu wachsen.
Die Wahrheit ist, dass wir, wenn wir gerettete, von neuem geborene Christen sind, immer irgendeinen Grund zum Dank haben.
Das gilt sogar in jeder Art von schlimmen Situation.
Paulus, unser viel geschasster, durch Verfolgung schwer geschundener Heidenapostel hat uns viel Vorbild zum Dank hinterlassen.
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Kolosser 1
3 Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, indem wir allezeit für euch beten, 4 da wir gehört haben von eurem Glauben an Christus Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 5 um der Hoffnung willen, die euch aufbewahrt ist im Himmel
(.....)
9 Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, 10 damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, 11 mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden, 12 indem ihr dem Vater Dank sagt, der uns tüchtig gemacht hat, teilzuhaben am Erbe der Heiligen im Licht.
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Epheser 5,20
sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;
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Im Himmel wird beständig gedankt!
Offb 4,9
Und jedesmal, wenn die lebendigen Wesen [4 Engelwesen in der Mitte des Thrones und rings um mit 4 verschiednene Gesichtern [Löwe, Stier, Mensch, Adler] Herrlichkeit und Ehre und DANK darbringen dem, der auf dem Thron sitzt, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, so fallen die 24 Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt, und beten den an, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie werfen ihre Kronen vor dem Thron nieder und sprechen: Würdig bist du, o Herr, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen sind sie und wurden sie geschaffen!
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Dank ist ein natürlicher Zustand, ein natürliches Empfinden, wenn man sich in großer Nähe zu Gott befindet.
Wenn man sich in einem versöhnten oder bereinigten Zustand gegenüber Gott befindet.
Gott muss, wie wir aus der gesamten Heiligen Schrift wissen, aufgrund seiner ganzen Art ein Wesen sein,
dem wir, wenn wir realistisch und verünftig sind, mit allzeit großem Dank gegenübertreten!
Gott schenkte uns sein Kostbarstes. Er gab uns seinen Sohn. Jesus kam in diese Welt und hat sein Leben für uns geopfert!
Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
Résumé
Wir haben (derzeit) sehr große Unterschiede und Ungleichheiten in dieser Welt.
Auf der einen Seite schweres Leid, Grausamkeit, existenzielle Not.
Anderseits ist in manchen Ländern ein relativ angenehmes Leben, ohne schlimme existenzielle Not führbar.
Wobei sich das auch mal rasch ändern kann.
Wir können, wenn der Geist Gottes in uns wohnt, geistlich reagieren. Nicht mit Gleichgültigkeit oder Selbstzufriedenheit,
nicht in Angst und Sorge versinkend, sondern mitfühlend, wo möglich, auch mit helfenden Händen.
Wenn man sich gerade unverdient auf der "angenehmeren Seite" des Planeten befindet, wäre Dankbarkeit unbedingt eine angemessene Grundhaltung.
Unabhängig von all diesen Überlegungen ist für durch Jesus gerettete Christen Dankbarkeit immer und überall möglich und angebracht.
Der Drei-Eine Gott ist einer, dem es überall und allzeit gebührt, dass man ihm mit tiefem Dank begegnet, aufgrund seiner Natur.
1. Thess 5
Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlaß! Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
Tobias
Verlag Lernen Fühlen Verstehen
Wenn Du Fragen zur Bibel hast oder wissen willst, wie man Gottes Gnadengeschenk bekommen und ein Kind Gottes werden kann, wende Dich gerne an
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Wie ich ein Kind Gottes wurde, das in den Himmel kommt:
Die Bibel im Gesamtüberblick (20 Min.)
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