Souveränität Gottes und Verantwortung des Menschen
Wie handelt Gott in seiner Souveränität?
Wofür trägt der Mensch die Verantwortung?
biblische Lehre von Gottes Souveränität
biblische Lehre von der Verantwortung des Menschen
Eine biblische Analyse der Lehren des "Calvinismus" gibt es auch als vertontes Video:
Calvinismus biblisch oder Irrlehre?
Ein herzliches Hallo an alle, die sich fragen, ob die calvinistische Lehre mit der biblischen Lehre übereinstimmt.
Biblische Lehre von Souveränität Gottes und Verantwortung des Menschen
Die Frage zur Souveränität Gottes in allen seinen Entscheidungen und Handlungen und der Verantwortung des Menschen ist
ein spannendes Thema, das viele Christen bewegt.
Seit 2010 bin ich ein
Kind Gottes und studiere gerne und eifrig die Bibel und so habe mich
auch immer wieder mit der Thematik der
Souveränität Gottes und der Verantwortung des Menschen befasst.
Ich habe die
verschiedenen biblischen Auffassungen dazu nachvollzogen und in der Bibel nachstudiert. Dadurch bin ich zu einem Standpunkt in der Frage der Souveränität Gottes und der Verantwortung des Menschen gekommen, den ich
durch die gesamte Bibel hindurch gut begründen kann.
Hier mein derzeitiger Erkenntnisstand zu der Thematik Erwählung/Vorherbestimmung/Verantwortung des Menschen/Souveränität Gottes.
Roger Liebi siehe auch "War Augustin der erste Calvinist",
(auch
Abdul und M. Kotsch), vertreten die Position dazu, die auch in der Kirchengeschichte von den frühen Kirchenlehrern in den ersten 430 Jahren gelehrt wurde.
Die deterministische Lehre von der Vorherbestimmung zum Heil Einzelner Menschen durch Gott wurde damals von der Christenheit noch einmütig abgelehnt. Liebi, Kotsch etc. lehren und glauben, dass Gott das Heil der Erwählten, Erretteten Christen nicht vorherbestimmt, aber dass er vorher weiß, von jedem Einzelnen, wer zu ihm kommen und bei ihm bleiben wird.
Will Gott alle Menschen retten?
Bei dieser Position ist es so, dass Gott tatsächlich
alle Menschen retten will (1. Tim 2), allen das Heil anbietet und dass er auch
alle Menschen zu sich ziehen will. Allerdings weigern sich demnach sehr viele Menschen, gegen den Ruf Gottes und sind nicht bereit, sich durch den Glauben an Jesus retten zu lassen. Gott ruft alle Menschen zur Buße (Demütigung, Sündenerkenntnis, Umkehr, Glaube) auf.
Verantwortung des Menschen: glauben oder widerstehen
Jeder Mensch hat nach diesem Standpunkt die Möglichkeit (zumindest mehrmals im Leben) auf das Ziehen Gottes und auf den Ruf zur Buße (durch die Verkündigung des Evangeliums) mit Glauben zu reagieren. Der Mensch ist demnach verdorben in Sünde aber nicht so total verderbt, dass er auch nicht mehr sich für Glauben (aufgrund Evangeliumsverkündigung) entscheiden kann. Gott schenkt jedem Menschen die Möglichkeit auf das Angebot der Gnade mit Glauben an Jesus Christus zu antworten.
Jeder Mensch, der nicht umkehren will, kann demnach sein Herz gegen Gottes Ruf verschlossen halten und sich verhärten dagegen (was dann auch zu einer Verstockung des Herzens durch Gott führen kann, im Spätstadium).
Bei dieser klassischen Lehrauffassung ist die Bekehrung und der Glaube des Einzelnen Menschen nicht von Gott vorherbestimmt aber von Gott vorhergewusst. Alle Menschen, die sich nach Gottes Rufen bekehrt haben und dem Wort Gottes glauben, sind dann (gemäß dem Vorherwissen Gottes) die "Erwählten".
WOZU hat Gott in seiner Souveränität die Menschen vorherbestimmt?
Bei dieser Sichtweise bezieht sich die Vorherbestimmung Gottes nicht darauf, ob bestimmte, von Gott ausgewählte Menschen zum Heil gelangen (weil sie dazu bestimmt wären), sondern sie bezieht sich darauf, WOZU all jene, die sich für die Buße und Umkehr zu Gott entschieden haben vorherbestimmt sind (nämlich z.B. dazu Erben Gottes zu sein und Söhne Gottes zu sein etc...)
siehe dazu auch mein Artikel:
Gibt es (nach Epheser 1 Erwählung zum Heil?
Dem Gegenüber steht die Position die Augustinus nach seiner "Rück-bekehrung" zu dem heidnischen Determinismus von dem er in frühen Jahren schon beeinflusst worden war. (siehe dazu die Doktorarbeit von Ken Wilson, die in dem Buch
"War Augustin der erste Calvinist zusammengefasst wurde.
Augustin brachte die deterministische Lehre von der Vorherbestimmung zum Heil in die Christenheit ein, da er in späteren Jahren sich revidierte und lehrte, dass das Vorherwissen Gottes in etwa mit der Vorherbestimmung (zum Heil) Einzelner Menschen gleichzusetzen sei.
Auch vertrat er die Lehre der totalen Verderbtheit des Menschen. D.h. die Lehre, dass der Mensch, mangels freiem Willen nicht in der Lage sei, auf Gottes Ruf zur Buße mit Glauben zu reagieren, sondern dass Gott bei
jedem einzelnen Geretteten vorherbestimme, ob er zur Wiedergeburt und zum Glauben komme oder nicht. So kam durch Augustinus die unbiblische
calvinistische Lehre in die Christenheit.
Luther und Calvin lernten von Augustin
Da sowohl Luther (Augustiner Mönch) als auch vor allem Calvin die Lehren von Augustinus sehr gut kannten und übernahmen, wurde während der Reformation der heidnische, augustinische Determinismus (Vorherbestimmung zum Heil Einzelner) noch tiefer in der Christenheit verbreitet.
Die Lehre des 5-Punkte Calvinismus wird formuliert
Daraus wurde später dann die Lehre des 5 Punkte (oder 4 Punkte)- Calvinismus abgeleitet (formuliert), dessen Lehr-Fundamente auf den Lehren von Calvin bzw. Augustinus gegründet sind.
Ich persönlich (ich habe die Bibel inzwischen ca. 9 mal, das NT vielleicht 4 mal so oft gelesen und viel darin studiert) halte die traditionelle Position der ersten Jahrhunderte des Christentums, die auch von Roger Liebi, Abdul und M. Kotsch vertreten wird, für die eindeutig biblische Position, da ich hier keinerlei Widersprüche zur biblischen Lehre, durch die gesamte Schrift hindurch finden kann. Die augustinisch-deterministische (calvinistische) Lehrposition ruft dagegen mehrere
Widersprüche zur biblischen Lehre hervor. Diese habe ich in einigen Artikeln beschrieben und biblisch begründet.
Liebe Grüße, sei reich gesegnet,
und sofern du auch
wiedergeboren bist, durch den
Glauben an Jesus,
stehe fest in der Gnade Jesu Christi,
Fazit
- In der frühen Kirchengeschichte wurde die Lehre Calvinismus in den ersten 430 Jahren von allen abgelehnt
- Augustin war der erste, der die Lehre von der Vorherbestimmung Gottes zum Heil Einzelner in die Christenheit brachte
- Die Souveränität Gottes legt fest, wozu die Menschen bestimmt sind, wenn sie sich für oder gegen den Glauben an Gott (an Jesus) entscheiden
- Die Verantwortung jedes einzelnen Menschen besteht darin, zum Angebot Gottes (durch Jesus) im Glauben ja zu sagen oder nein
- Gott lässt jedem Menschen die Wahl, ob er gerettet werden will oder nicht.
- Menschen, die dem Heilsangebot widerstehen und das Evangelium der Errettung nicht hören wollen, werden von Gott gerichtet und zu ewiger Strafe verurteilt.
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Tobias,
Redaktion Lernen Fühlen Verstehen
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