Calvinismus, biblisch oder Irrlehre?
Ist die Lehre des Calvinismus biblisch?
Calvinismus eine Irrlehre?
Vergleich biblische Lehre mit der Lehre des Calvinismus
Eine Überprüfung der Lehre des Calvinismus im Licht der Bibel
Diese Analyse ist auch als vertontes Video zu finden:
Calvinismus biblisch oder Irrlehre?
Ein herzliches Hallo an alle, die sich fragen, ob die calvinistische Lehre mit der biblischen Lehre übereinstimmt.
Hält, was Calvin (Augustin) und deren Anhänger postulierten, einer gründlichen biblischen Überprüfung stand?
Wenn du vom calvinistischen Denken geprägt bist, fühle dich bitte auf keinen Fall durch die biblischen Analysen hier persönlich angegriffen!
Wir sprechen niemandem den Glauben ab und wünschen uns für alle Christen Wachstum in der biblischen Erkenntnis.
Lass uns, wenn wir in Christus sind, auch bei unterschiedlichen
Lehrauffassungen einen geistlichen Umgang der Liebe untereinander wahren!
Falls wir die calvinistische Lehre irgendwo nicht korrekt wiedergeben, kontaktiere uns gerne und wir werden das korrigieren.
Prüfe sachlich und nüchtern anhand der Schrift, ob unsere Einwände bzgl. des Calvinismus wahr sind.
Wir wissen, wie schwer es sein kann, eine fest eingeprägte Glaubensüberzeugung als Irrtum zu erkennen und sie abzulegen. Das gilt besonders für Bibellehrer oder Leiter, wenn sie diese Überzeugung schon öfter gelehrt haben. Eine Abkehr von einer (ggf. sogar öffentlich) verkündeten Lehrauffassung erfordert viel Demut und ist oft mit Schmerz und Verlust verbunden.
Eine grundlegende These des Calvinismus:
"Gottes unbedingte Erwählung"
Die Lehre des Calvinismus von der unbedingten Erwählung wird auf der Seite www.calvinismus.de erläutert.
Zitat aus www.calvinismus.de
Gottes Erwählung zur Errettung bestimmter Menschen vor Grundlegung der Welt
beruht einzig allein auf seinem souveränen Willen. Seine Auswahl von bestimmten Sündern basierte nicht auf irgendwelchen von Gott vorhergesehenen Gehorsamsakten dieser Menschen,
wie z.B. Glaube, Buße, etc.
Im Gegenteil, Gott schenkt Glauben und Buße einem jeden Menschen, den Er auserwählte.
Glaube und Buße sind das Ergebnis, nicht der Grund für Gottes Erwählung. Die Erwählung ist demzufolge nicht bestimmt oder bedingt durch irgendeine innewohnende Qualität oder etwa einer von Gott vorhergesehenen Handlung des Menschen.
Diejenigen, die Gott in seiner Souveränität auserwählt hat, die bringt er durch die Kraft des Heiligen Geistes zur willigen Annahme von Christus.
Demnach ist Gottes Entscheidung für den Sünder, nicht die Entscheidung des Sünders für Christus, die eigentliche Ursache für die Errettung.
Der Calvinismus lehrt demnach Gottes Vorherbestimmung bestimmter, ausgewählter Menschen zum Heil (zu deren Errettung). Siehe zu diesem Thema auch unseren Artikel über das
Gottesbild bzw. Menschenbild, des Calvinismus.
Nun werde ich diese These des Calvinismus im Licht der Bibel überprüfen.
Sehen wir uns zunächst das "Gleichnis vom verlorenen Sohn" an.
Lukas 15, 11-24
Und er [Jesus] sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater! Und er teilte ihnen das Gut. 13 Und nicht lange danach
packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben.
Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden. Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm.
Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: "Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!" Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!
Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
In diesem Gleichnis Jesu steht der Vater für Gott. Und der Sohn für einen Menschen, der von Gott weggelaufen ist und sein eigenes Glück fern von Gott gesucht hat. Es ist nicht Gottes Vorherbestimmung, sondern seine eigene Sünde, die ihn zum Verschleudern des Vermögens und schließlich in Armut brachte.
Als er in größte Not kam, hat er sich an den Vater erinnert und es wurde ihm immer mehr klar, dass er sich auf den völlig falschen Weg begeben hatte.
Und so kam der Sohn in seiner Verzweiflung zu der Entscheidung:
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen...... und ihm sagen: "Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir..."
Das Gleichnis Jesu lehrt nicht, dass der Vater (Gott), die Umkehr des Verlorenen vorherbestimmt hätte.
Vielmehr wird in dem Text deutlich, dass der verlorene Sohn die Entscheidung aus freiem Herzen getroffen hat, zum Vater zurück zu kehren. Warum auch sollte sich der
Vater über die Rückkehr seines Sohnes so sehr freuen, wenn er ihn sowieso dazu vorherbestimmt hätte?
Zitat www.calvinismus.de:
Seine Auswahl von bestimmten Sündern basierte nicht auf irgendwelchen
von Gott vorhergesehenen Gehorsamsakten dieser Menschen, wie z.B., Glaube, Buße, etc. Im Gegenteil, Gott schenkt Glauben und Buße einem jeden Menschen, den Er auserwählte.
Widerlegung der Irrlehre von der allein durch Gott bestimmten Buße
Apostelgeschichte 3,19
So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen
Lukas 15,10
Ich sage euch, so ist auch Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Apostelgeschichte 17,30
Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für alle beglaubigte, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.
Dies sind nur 3 von vielen Beispielen, wo die Menschen dazu aufgerufen werden,
Buße zu tun. Ausdrücklich sind in Apg 17,30 alle Menschen überall zur Buße und Umkehr zu Gott aufgerufen. Wäre die These des Calvinismus richtig, dass Gott die Menschen zur Buße und zum Glauben vorherbestimmt, und dass der Mensch keine Entscheidungsfreiheit für oder gegen Gott in sich hätte, wären die vielen Aufrufe zur Umkehr nicht nötig, auch wären sie dann völlig sinnlos. Die Leute würden ja von selbst zu Gott umkehren und bräuchten gar nicht gerufen werden.
Zitat www.calvinismus.de:
Diejenigen, die Gott in seiner Souveränität auserwählt hat, die bringt er durch die Kraft des Heiligen Geistes zur willigen Annahme von Christus.
Lukas 23
Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! 40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist? 41 Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan! 42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!
Auch hier finden wir keinen Hinweis, dass die beiden Übeltäter, die neben Jesus gekreuzigt wurden, in ihren Gedanken von Gott vorherbestimmt worden waren. Sondern der Eine hatte sein Herz hart gemacht und hat Jesus sogar noch kurz vor seinem Tod verspottet, während der Andere sein Unrecht, seine Sünde eingesehen hat und dann seinen Glauben gegenüber Jesus bekundet hat und ihn quasi um
Gnade gebeten hat.
Vorherbestimmung zum Heil, Irrlehre oder biblisch?
2. Timotheus 3,6-9
Denn zu diesen gehören die, welche sich in die Häuser einschleichen und die leichtfertigen Frauen einfangen, welche mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben werden, 7 die immerzu lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.
Wäre das vielleicht ein Argument für die Vorherbestimmung zum
Heil der Erwählten? Menschen, die nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können? Vielleicht, weil Gott sie nicht zum Heil erwählt und bestimmt hat?
Lesen wir aber weiter in 2. Timotheus 3:
Auf dieselbe Weise aber wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese [Leute] der Wahrheit; es sind Menschen mit völlig verdorbener Gesinnung, untüchtig zum Glauben. 9 Aber sie werden es nicht mehr viel weiter bringen; denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.
Das ist der wahre Grund, warum die Ungläubigen Menschen verloren gehen. Nicht, weil sie nicht von Gott zum Heil bestimmt sind. Sondern, sie
widerstehen der Wahrheit. Sie wollen nicht glauben! Sie machen ihr Herz hart gegen Gott. Es ist nicht Gottes Vorherbestimmung oder gar seine Verantwortung, wenn ein Mensch nicht zu ihm umkehren will.
2. Petrus 3,9
Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.
Auch hier finden wir nichts von einer Vorherbestimmung zum Heil einzelner Menschen, die von Gott auserwählt wurden. Im Gegenteil lesen, wir, dass Gott nicht will, dass auch nur ein einziger Mensch verloren geht, sondern er wünscht sich, dass
alle umkehren würden, um sich durch den Glauben an Jesus retten zu lassen. Obwohl Gott vorherweiß, schon vor Anbeginn der Zeit, wer zu ihm umkehren wird, bestimmte er nicht die Umkehr derer vorher, die zum Glauben kommen. Die Verantwortung für Buße und Umkehr liegt bei jedem einzelnen Menschen selbst. Nicht die Sünde trennt die Verlorenen ewig von Gott, sondern ihre Entscheidung, sich nicht retten zu lassen durch Glauben an das Opfer Jesu Christi.
Apostelgeschichte 16,14
Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; und der Herr tat ihr das Herz auf, so dass sie aufmerksam achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.
Ein Calvinist würde hier argumentieren: Gott habe der Lydia das Herz aufgetan, sonst hätte sie nicht auf die Verkündigung von Paulus achtgegeben.
Dieser Vers besagt jedoch nicht, dass Gott in Lydia die Wiedergeburt bewirkt hat, wie es das System des Calvninismus lehrt.
Im Calvinismus glaubt man, dass die Wiedergeburt der Auserwählten von Gott vorherbestimmt wird und dass der Mensch ohne eigene Entscheidung/Wahl und
bedingungslos zur Wiedergeburt/ zum Glauben kommt).
Dass das Wirken des Heiligen Geistes am Menschen nötig ist, dass er sich bekehren kann, das halte ich für biblisch und das kann man dieser Stelle entnehmen.
Gottes Geist wirkte hier am Herzen der Lydia.
Zur falschen Lehre oder gar zur Irrlehre wird es aber, wenn ein calvinistisch gesinnter Christ hier auslegt, Gott habe auch die Wiedergeburt, Bekehrung und Glauben der Lydia vorherbestimmt. Denn die Bibel lehrt, dass der Mensch, wenn er das Evangelium hört, darauf mit Glauben reagieren kann oder nicht, so wie er sich entscheidet (siehe z.B. auch 1. Petrus 3,1). Gott bestimmt also nicht die Entscheidung des Menschen, ob er an das Opfer Jesu glauben will aber er wirkt durch den Heiligen Geist am Menschen, dass dieser zur Buße und Bekehrung kommen kann.
Epheser 1,4
wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.
Dieser Vers besagt, dass die Erwählten, die Gläubigen dazu auserwählt sind, heilig und tadellos vor Gott zu sein, in Liebe.
Der Vers lehrt
nicht, wie es dazu kam, dass ein Christ zur Bekehrung gekommen ist. Auch lehrt diese Stelle nicht, dass die Geretteten zum Heil vorherbestimmt sind!
Siehe dazu bitte unseren Artikel mit einer biblischen Auslegung zur Frage, ob
Epheser 1 eine Erwählung/Vorherbestimmung zum Heil lehrt.
1. Petrus 1,2
die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil!
Auch hier ist kein Beleg enthalten, dass Menschen zum Heil von Gott vorherbestimmt seien. Sondern der Vers besagt, die Menschen, von denen Gott es vorhergesehen hat, dass sie zu ihm umkehren werden, zur Heiligung des Geistes bestimmt sind und zum Gehorsam gegenüber dem Christus.
Fazit
Calvinismus biblische Lehre oder Irrlehre?
- Gott will die Buße und Umkehr aller Menschen
- Gott nötigt oder zwingt niemand zur Umkehr, denn Gott ist Liebe
- die Liebe übt keinen Zwang (und keine Vorherbestimmung zum Heil) aus (1. Kor 13)!
- Die Calvinistische Lehre vom Determinismus des Heils findet sich nicht in der biblischen Lehre
wieder!
- Die Lehre des Calvinismus ist eine Irrlehre!
1 Kor 13, 4
Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Bleibe bei der gesunden Lehre des Wortes Gottes!
Lies die Bibel immer wieder im Gesamtzusammenhang!
Wenn du bisher überzeugter
Calvinist warst, überprüfe einmal gründlich die Lehren des
Calvinismus mit der Bibel!
Lies mit offenem, unvoreingenommenem Herzen die Bibel immer wieder ganz durch.
Insbesondere das neue Testament, lies jedes Jahr mehrmals durch!
Meide die Literatur des
calvinistischen Determinismus, es ist eine Irrlehre!
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