Augustinus der erste Calvinist?
Roger Liebi, Ken Wilson
Wie ist der Calvinismus zu den Christen gekommen?
Augustinus, das große Vorbild von Reformator Johannes Calvin
Wie ist der calvinistische Determinismus zu den Christen gekommen?
War Augustinus der erste Calvinist?
Eine Doktorarbeit von Ken Wilson über das Werk von Augustinus bringt viel Licht in die Kirchengeschichte
Im Jahr 2013 hat der Amerikaner Ken Wilson eine Doktorarbeit über das Werk von "Kirchenvater" Augustinus veröffentlicht.
Diese Doktorarbeit wurde nun, nachdem er von
Dr. Leighton Flowers dazu ermutigt worden war, in einem Buch zusammengefasst und auch in deutscher Sprache herausgebracht
mit einem Vorwort von Roger Liebi. Das Buch hat den Titel "War Augustin der erste Calvinist" und ist im CMD Verlag erschienen.
Buchempfehlung der Redaktion Lernen Fühlen Verstehen:
Ken Wilson, Vorwort, Roger Liebi:
"War Augustin der erste Calvinist?" (CMD Verlag)
Ken Wilson hatte, bevor er sich an seine Doktorarbeit machte, Latein und Griechisch gelernt, um die Originalschriften der
frühen Christen und Kirchenväter lesen zu können. So war es ihm möglich, die Schriften von Augustin vollständig durchzuarbeiten.
Als Erster Augustins Werke komplett + chronologisch studiert
Ken Wilson ist wahrscheinlich der Erste und Einzige, der je sämtliche Werke von Augustinus Aurelius in chronologischer
Reihenfolge gelesen hat. Seine Arbeit wirft ein völlig neues Licht auf die Entwicklung der Lehre von Augustinus.
Durch das systematische Studium der Bücher von Augustinus hat Ken Wilson bahnbrechende Entdeckungen gemacht.
Darüber hinaus hat Ken Wilson auch die Theologie der Gläubigen (manchmal "Kirchenväter" genannt) Bibellehrer in den
Jahren vor Augustinus studiert.
Die Theologie der frühen Kirchenväter (95-430 n. Chr.)
Ken Wilson kommt zu dem Ergebnis: "Die frühen Kirchenväter (95-430) bekannten sich immer wieder ausdrücklich zu der ererbten
menschlichen Verdorbenheit. Nicht ein einziger von ihnen jedoch glaubte, dass der Sündenfall Adams die menschliche
Willensfreiheit ausradiert hatte" [...] Zwar konnten die Menschen nichts tun, um sich selbst zu retten - nur Gottes Gnade konnte erretten,
aber die völlige Unfähigkeit, Gottes gute Werke ohne Gottes Gnade zu vollbringen, bedeutet noch lange nicht eine völlige Unfähigkeit, an Christus
zu glauben und sich auf die Taufe vorzubereiten". (Aus "War Augustin der erste Calvinist" von Ken Wilson, Seite...)
Damit wurde durch Ken Wilson erneut bestätigt, dass die Lehre von der totalen Verderbtheit, wie wir sie heute noch im
calvinistischen Lehrsystem finden unter den Christen der ersten 400 Jahre nicht vertreten worden war.
Warum der Titel "War Augustin der erste Calvinist"?
Der Titel der deutschen Fassung "War Augustin der erste Calvinist" wurde gewählt, weil wir durch die Schriften von Johannes Calvin wissen,
dass dieser seine Theologie fast vollkommen auf die Schriften und die Lehre von Augustinus stützte.
Daher ist die Wurzel des Calvinismus, dessen Titel natürlich erst viel später entstand, in den Schriften und in der Lehre von Augustinus zu finden.
Auch der Urheber der Reformation, Martin Luther war ein Augustinischer Mönch. Er kannte und liebte die Lehren des Augustinus durch und durch.
Daher hatte auch Martin Luther eine große Nähe zu der
heidnisch-deterministischen Lehre des Augustinus.
Wie durch Wilsons Arbeit nun deutlich wurde, gründeten sich die Väter der Reformation (vorallem Calvin und Luther) nicht allein auf die Heilige Schrift und nicht auf die biblischen Lehrer der ersten 4 Jahrhunderte, sondern schwerpunktmäßig auf das Werk des Augustinus.
Sie hielten in ihren Predigten und Schriften zwar die alleinige Lehrautorität der Heiligen Schrift hoch (im Gegensatz zur
Katholischen Kirche) aber sie blieben in der Praxis inkonsequent und distanzierten sich nicht von den Irrlehren, die durch Augustinus in die Christenheit hinein gekommen waren.
So konnte Wilson zeigen, dass die Reformation und die Lehren der reformierten Bewegung letztendlich nicht auf die biblische Tradition der Gemeinde Jesu
gegründet sind, sondern auf die Lehren von Augustinus Aurelius.
Welche Lehren vertrat Augustinus und in welche Phasen lassen sich seine Lehrauffassungen gliedern?
Die Theologie von Augustinus
Das systematische, chronologische Studium der Schriften von Augustinus ergibt im Wesentlichen Folgendes:
Aus den Lehr-Werken des Augustinus lassen sich chronologisch
3 verschiedene Phasen ableiten.
Phase 1) Ein intensiver Kontakt Augustins mit der Sekte der Manichäer
Bevor Augustinus mit dem Christentum in Berührung kam, hatte er Kontakt zu der Sekte der Manichäer, die gnostische Irrlehren vertreten hat.
387 - 394 glaubte Augustinus, dass verdienstvolle Werke eine Rolle spielen, im Zusammenhang mit der Errettung
Er wurde dann eines besseren belehrt durch einen Christen.
Phase 2) Ein Bekenntnis zur traditionellen biblisch- christlichen Lehre
Später kam Augustin zu der Überzeugung, dass die traditionelle, biblisch-christliche Lehre die Wahrheit sei
und vertrat diese auch in vielen Schriften und Debatten.
Ab 394 Augustinus hatte erkannt, dass der Mensch
allein durch den Glauben, allein durch die Gnade Gottes
nicht durch eigene Leistung gerettet wird.
In dieser Phase verspottete Augustinus die Manichäer dafür, dass sie einen Gott erfunden hatten, der einzelne
Menschen bis in alle Ewigkeit verdammt und dass diese aber nicht die Fähigkeit hatten, das Gute zu tun oder
das Gute zu wählen. (Vgl. Totale Verderbtheit des Menschen, unwiderstehliche Gnade)
Phase 3) Kehrtwende im Jahr 412, Rück-Bekehrung hin zum heidnischen Determinismus
Im Jahr 412 finden wir eine radikale Kehrwende in den Schriften des Augustinus.
Wilson:
"[Augustinus bekehrte sich im Jahr 412 quasi] zurück zu einer manichäischen Belegtext Interpretation von
Epheser 2,8, nach der Gott den toten Willen erneuerte und den Glauben einflößte. Augustinus kehrt zurück
zu der Unterweisung, die er bei den Manichäern erhalten hatte und übernimmt erneut deren spezielle Auslegungen
zahlreicher Bibelstellen]" (Zitat aus: "
War Augustin der erste Calvinist", Seite 107)
Durch seine Kehrtwende zurück zum heidnischen Determinismus brachte Augustin dieses unbiblische Denken in das Christentum.
Da er sich bereits als christlicher Apologet einen Namen gemacht hatte, wurde seine Abkehr von der biblischen Lehre von Christen weniger scharf bekämpft oder kritisiert als dies normalerweise zu erwarten gewesen wäre.
Augustinus war der erste, der den Gedanken, dass die Vorkenntnis Gottes in etwa das Gleiche wie seine
Vorherbestimmung sei.
So ist durch Augustinus zum ersten Mal der Gedanke, dass Gott bestimmte Menschen
zum Heil vorherbestimmt habe, in die Christenheit gekommen.
Diese Lehre wurde dann später von den Reformatoren, allen voran Martin Luther und Johannes Calvin übernommen.
Somit kann durch das systematische Studium der Werke von Augustin durch Ken Wilson und Abgleich der Werke Augustins mit der Lehre der Bibel gezeigt werden:
Augustinus ist der erste, der die Lehre, die heute als "Calvinismus" bekannt ist zu den Christen gebracht hat.
Wie wir in weiteren Artikeln bereits belegt haben, ist die
Lehre des Calvinismus nicht biblisch und sie entspricht, wie wir es nun durch die Arbeit von Ken Wilson wissen, nicht der Lehre der frühen Kirchenväter bis 430 n.Chr.
Halten Sie sich daher fern von calvinstischen Lehrern wie Pink, Piper, MacArthur, Sproul, Calvin etc. und bleiben Sie bei der Lehre der Heiligen Schrift!
Für eine bessere Erkenntnis der Ursprünge des Calvinismus empfehlen wir das Buch "War Augustin der erste Calvinist".
Tobias, Redaktion Lernen Fühlen Verstehen
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Tobias,
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